Max Uthoff hält die Trauerrede für die FDP

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In der WDR-Sendung „Mann an Bord“ von und mit Tobias Mann hat der Kabarettist Max Uthoff eine, wie ich finde, bewegende Trauerrede zum Ableben der FDP gehalten. Es gelte die moralische Verkommenheit und intellektuelle Nutzlosigkeit einer Splitterpartei zu würdigen, in der Resozialisierungen bereits stattfanden, noch bevor Straftaten begangen wurden. Ich hatte Tränen in den Augen – vor lachen…

Die FDP war, und das habe G-PUNKT-Westerwelle, die Freiheitsstatue aus Bad Honnef bewiesen, nie das kleinere Übel, sondern immer das größere Erbrechen!

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Volker Pispers: Merkel habe Angst vor einer Kernschmelze in der Wahlurne

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Es sei mal wieder Zeit, die Pferde zu wechseln, meint Volker Pispers mit Blick auf die GröTaZ (Größte Taktiererin aller Zeiten) Angela Merkel. Das Aus für die Kernenergie müsse man im Gesamtzusammenhang sehen. Wenn es darum gehe, künftig auch noch Regierungschefin sein zu wollen, müsse man sich von liebgewonnen Überzeugungen verabschieden. Das sei bei der Knallkopfpauschale so gewesen, bei der allgemeinen Wehrpflicht und nun auch bei der Atomkraft.

Den neuerlichen Atomausstieg 2011, nicht zu verwechseln mit dem Atomausstieg 2000, habe Frau Merkel nicht mit ihrem Koalitionspartner, der FDP, ausgehandelt, sondern mit SPD und Grünen. Die Verzögerungstaktik des frisch, aber nicht ganz durchgebackenen Vizekanzlers Röslers habe dagegen keinen Erfolg gehabt. Das zeige laut Pispers überdeutlich, wohin die Reise künftig gehen soll. Die SPD habe Merkel ausgelutscht und abserviert, die FDP pulverisiert und nun freue sie sich auf die grünen Spinner. So sehe die Politik dann auch aus.

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TV-Tipp: "Pelzig hält sich"

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Am Dienstag, 24.05.2011, lädt Frank-Markus Barwasser in seiner Rolle als Erwin Pelzig wieder zum Kabarett-Talk im ZDF (22.45 Uhr). Als Gäste sind dabei: Hannelore Kraft, Juli Zeh, Pegah Ferydoni

Hannelore Kraft traut sich also bei Pelzig. Der heute-show mit Oli Welke hatte sie noch mit der Begründung abgesagt, sie wisse nicht genau, wie man dort behandelt werde. Nachdem am letzten Freitag Claudia Roth zu Gast war, dürfte ihr nun aber die Scheu genommen sein.

Juli Zeh schreibt Kurzgeschichten, Romane und ist darüber hinaus promovierte Völkerrechtlerin. Aber genau in der Reihenfolge. Die Juristerei ist, wie sie einmal sagte, nur noch ein Hobby. Das hat sie aber nicht davon abgehalten, im Jahr 2008 gegen die Einführung des biometrischen Reisepasses Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe einzulegen. Unter anderem mit der Begründung, der dafür zuständige Minister Otto Schily hätte ein wirtschaftliches Eingeninteresse verfolgt. Wie sie wissen, ist Schily, der seine Nebeneinkünfte immer verschwieg, nach seinem Ausscheiden als Minister Aufsichtsratsmitglied der Byometric Systems AG geworden, zudem Aufsichtsratsmitglied und Anteilseigner des Biometrieherstellers Safe ID solutions AG und rechtlicher Berater der Siemens AG, also jener Firmen, die von der Einführung des ePasses direkt profitieren.

Wer mehr zu Juli Zeh erfahren will, sollte sich das Interview mit Peter Voß (Bühler Begegnungen auf 3sat) aus dem Jahr 2009 anschauen. Dabei wirkt der journalistische Altmeister wie ein kalter Krieger, der aus dem Jahrhundert gefallen ist. Zu dem Zeitpunkt hatte er sein CDU-Parteibuch wahrscheinlich noch nicht zurückgegeben und verteidigte gegenüber seinem Gast die Sicherheitspolitik von Schäuble und Co. Heute wissen wir aber, dass die Bundesregierung selber gar kein Geheimnis mehr daraus macht, dass sie die Leute ordentlich verschaukelt. Insofern sind Peter Voß‘ Einwände und Fragen recht lustig. Andererseits ähnelt seine Interviewführung der eines Gutachters in der mündlichen Examensprüfung. Das dürfte morgen etwas entspannter ablaufen.

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TV-Tipp: Mitternachtsspitzen (Wiederholung)

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Am Samstag liefen die Mitternachtsspitzen im WDR Fernsehen. Ein Hinweis darauf hatte wegen des Songcontests in Düsseldorf eh keinen Sinn. Die Beerdigung des Monats gleich nach der Hochzeit des Jahres zieht halt mehr Zuschauer an als Kabarett. Nichtsdestotrotz sendet der WDR heute Abend um 23.15 Uhr die Wiederholung der Sendung. Machen sie sich einen Knoten in die Fernbedienung.

Zu Gast waren Hagen Rether, Heinrich Pachl und Jess Jochimsen.

Quelle: WDR


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Volker Pispers: "Obama hat als Fiedensnobelpreisträger eine Bringschuld"

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Diesen Satz sollte sich Volker Pispers patentieren lassen. In seiner heutigen Dienstagsbotschaft auf WDR2 meint er:

„Obama aber kann sich entspannen. Er hatte ja als Friedensnobelpreisträger eine Bringschuld. Kissinger befahl die Ermordung Allendes. Arafat und Begin waren erfolgreiche Terroristen. Nur Obama hatte doch noch nichts auf die Beine gestellt. Jetzt hat er sich seinen Friedensnobelpreis nachträglich verdient.“

Was wirklich in Abbottabad geschah, konnte man am letzten Freitag in der ZDF heute-show sehen.

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 43

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Wie wäre es mit einem anstaltseigenen Ethikrat als Antwort auf den Töpferkurs der Bundesregierung? Man könne es doch wie Angelas Chaostruppe machen und nachdenken lassen, weil man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Ethik und Religion werde dabei klug eingesetzt, um den Beschiss mehrheitsfähig zu machen. Das war bei Heiner Geißlers Scheinschlichtung so und soll nun bei der Frage der Atomkraft noch einmal durchexerziert werden. Damit war der Auftakt zur Sendung gelungen.

Alles würde immer unübersichtlicher meinte Priol anschließend, alternativlos sei offenbar nur noch die Kanzlerin, die ihrem Volk hinterherrenne, um ihm zu sagen, wo es langgehe. Sie sei eben To big to fail. Ihre Reden schreibt sie aber immer noch selbst, wie Uwe Steimle anmerkte. Man könne nur das verteilen, was vorher erarbeitet worden sei. Diesen Satz hatte Erich Honecker am 1. Oktober 1989 auch gesagt, so Steimle. Vielleicht sollte Frau Merkel ihre Reden dann doch nicht selber schreiben, es gebe nämlich noch Überlebende der Wende.

Priol aus der Deckung

Nur wo geht es eigentlich lang oder hin? Richtung Ökodiktatur? Neuerdings fordern sogar die Grünen, mehr zu fliegen. Vor allem nach Tunesien, um damit die Demokratie zu fördern. Darüber muss man erst einmal nachdenken lassen oder irgendetwas anderes forsch aus der Hüfte schießen. Wie zum Beispiel der Vorschlag, Hartz-IV-Empfänger in der Altenpflege einzusetzen. Da hat auch Pelzig gestaunt und sich gewundert, wofür diese Gruppe alles qualifiziert sei. Erst sollten sie das Laub wegfegen, dann Schneeschippen, schließlich Hundescheiße beseitigen und nun fehlende Pflegekräfte ersetzen.

Die Ignoranz, die sich als Überzeugung verkleidet hätte, sei deutlich spürbar, so Pelzig. Ob man nun die Scheiße von der Straße oder von Omas Popo kratze, mache für den neoliberalen Querdenker offensichtlich keinen Unterschied. Dafür braucht’s dann auch keinen Ethikrat, solche Tätigkeiten seien ganz einfach zumutbar. Man stelle sich aber vor, es gebe einen personellen Notstand bei den Fluglotsen. Würden die „Sozialexperten“ der Union dann auch nach Hartz-IV-Empfängern rufen und prüfen lassen, ob ein Einsatz im Tower zumutbar wäre? Natürlich nicht, so Pelzig. Flugsicherung sei schließlich eine anspruchsvolle Tätigkeit, Altenpflege hingegen nicht.

Für die christlichen Überzeugungstäter aus der Union sei Altenpflege eben wie Hundescheiße von der Straße aufsammeln. Das könnten auch Männer aus bildungsfernen Schichten mit schlechten Zeugnissen erledigen, wie die Ministerin für Familien und Gedöns Kristina Schröder im Februar noch meinte. Als sie diese Meinung kundtat, sei sie wahrscheinlich schon hormonell geschüttelt gewesen, so Pelzig. Trotzdem wünsche er der werdenden Mama so eine qualifizierte Kraft. Die neue Pflegekraft könnte ja dann mit dem neuen Bundesbaby spazieren gehen und nebenbei Hundescheiße aufsammeln.

Das wäre aber kein guter Start ins Familienleben. Die Stimmung könnte darunter leiden, wie Malmsheimer in einem sprachlichen Portrait über den Alltag bei Mutter, Vater und Kind skizzierte.

Aber zurück zum ethischen nachdenken lassen. In einem Land, in dem ein Wachstumsbeschleunigungsgesetz im Sprechblasenkatalog stehe, gebe es keinen ethischen Konsum, meinte Priol im Gespräch mit Pelzig. Letztlich gehe es doch um die Glaubwürdigkeit. Und da hätten die Deutschen mit dem Bundespräsidenten wieder einen ausgeguckt, dem sie das zutrauen würden. Dabei könnte man an seiner statt auch einen Hydranten hinstellen. Der hätte wohl dieselben Sympathiewerte, so Priol.

Herr Wulff gebe keine Richtung vor und keine Denkanstöße. Er beschäftige sich lieber mit der Bundesgartenschau und verstehe unter Eierwürfen auf seine Person genau jene Volksnähe, die er gegenüber seinen Bürgern demonstrieren möchte. So jemanden muss man einfach lieb haben in einer Gesellschaft, die ansonsten vom Eventcharakter lebt. Fernsehen mache halt nicht dumm, sondern wird von Dummen gemacht, so der anstaltseigene Ethikrat. Mit der Fernbedienung halte man sozusagen seine eigene Dummheit in der Hand.

Zum Glück bestehe ja noch Hoffnung, dass wir Opfer eines Stromausfalls werden, der aus Sicht der Betreiber von überstürzt abgeschalteten Atomkraftwerken wahrscheinlicher geworden sei. Für die Dummheit wäre das aber blöd. Deshalb wird es die Bundesregierung, die mit der Meisterschaft von Borussia Dortmund einen ersten schwarz-gelben Erfolg verbuchen konnte, soweit auch nicht kommen lassen.

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Die komplette Sendung gibt’s wie immer in der ZDF-Mediathek zum Nachsehen:

Quelle: ZDF-Mediathek

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Volker Pispers über die weltweite Erleichterung

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Oder sollte man besser von geistiger Umnachtung sprechen? Denn wer, wie die Bundeskanzlerin, mit hängenden Mundwinkeln Freude über den Tod eines Menschen zum Audruck zu bringen versucht, hat nicht mehr Hirn im Kopf als jener Terrorist, dessen Schädel durch ein gezielten Schuss aus einem amerikanischen Präzisionsgewehr während eines Out-of-Area Einsatzes einfach weggepustet wurde. Und das am Tag der Arbeit (moving day) westlicher Zeit und unter Bruch sämtlicher Rechte. Völkerrecht, Menschenrecht, Übertragungsrecht. Wie man hört, gab es eine nicht ausgeschriebene exklusive Live-Übertragung in den „Panic-Room“, Verzeihung, „Situation Room“ des Weißen Hauses. Das dürfte die Wettbewerbshüter interessieren.

Als klar war, dass der seit einer Dekade Gesuchte tatsächlich anwesend war und am Ende mit chirurgischer Präzision niedergestreckt wurde, brach spontaner Jubel aus. Die Begeisterung soll dabei mit der über die Meisterschaft von Borussia Dortmund vergleichbar gewesen sein. Da erlebten einige Amerikaner einen, wie Katrin Müller-Hohenstein vom ZDF-Sportstudio wohl sagen würde, inneren Reichsparteitag. Borussia Dortmund wurde übrigens exakt vor zehn Jahren zum letzten Mal Deutscher Fußballmeister, also jenem Zeitpunkt, als Osama bin Laden spurlos im Gebirge verschwand.

Immerhin war das Höhlenversteck überraschend komfortabel eingerichtet. Weitere Einzelheiten über den Verlauf der Operation dürfte Wikileaks dann nachreichen. Wahrscheinlich unter der Schlagzeile, wie das Ende Osamas das Ende Obamas doch noch verhinderte. Spannend wäre natürlich auch zu wissen, welches Kleid bin Laden bei seiner Hinrichtung getragen hat.

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt – Folge 43

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Urban Priol und Erwin Pelzig begeben sich wieder auf ihre satirische Monatsvisite. Zur Kurztherapie werden in die Anstalt „eingeliefert“: Jochen Malmsheimer, Django Asül, Uwe Steimle, Jochen Busse und Henning Venske.

Quelle: ZDF

Termin: Dienstag, 03. Mai 2011 um 22.15 Uhr live und direkt nach dem heute journal

Georg Schramm ist übrigens am Wochenende von Anhängern der CDU als „Arschloch“ beschimpft worden, nachdem behauptet wurde, er sei anlässlich der Vergabe des Kleinkunstpreises von Baden-Württemberg als diesjähriger Preisträger bei seinem Vortrag etwas aus der Rolle gefallen. Vor 300 handverlesenen Gästen auf der Gala im Europa-Park Rust soll der Kabarettist die in der ersten Reihe sitzenden Veranstalter, den Lottochef und früheren Sozialminister Friedhelm Repnik sowie Noch-Staatsminister Helmut Rau mit Worten scharf angegriffen haben.

„Die Lottogesellschaft ist eine Einrichtung von unschätzbarem Wert. Was hätte jemand wie Herr Repnik sonst machen können?“ Und nach dem Regierungswechsel werde es wohl weitere teure „Endlager für abgebrannte Politiker“ geben. „Sie werden wohl demnächst bei der DLRG Reden halten müssen“, bekam Staatsminister Rau zu hören. „Eine Landesregierung, die nicht in der Lage ist, einen Pflasterstein von einer Kastanie zu unterscheiden, hat nichts anderes verdient, als in den Orkus der Bedeutungslosigkeit gestoßen zu werden,“ polterte er.

Quelle: Badische Zeitung

Da hatten die Herren meiner Meinung nach aber noch Glück. Ein Endlager für abgebrannte Politiker ist doch immer noch besser, als eine Bestattung auf hoher See.

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