Neues aus der Anstalt schon wieder um 23 Uhr

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Auch dieses Mal heißt es für die Fans der Anstalt lange wach bleiben oder ein angeschlossenes Aufnahmegerät der Wahl programmieren oder gleich im Internet gucken. Denn das ZDF schickt auch am morgigen Dienstag die Kabarett-Erfolgssendung „Neues aus der Anstalt“ erst zu später Stunde über den Sender. Diesmal ist es der Karneval, der für die Verschiebung sorgt. Es ist zum Heulen. Gibt’s nicht schon genug Karnevalssendungen, in denen zum Teil erbärmliche Büttenreden gehalten werden? Und dann auch noch eine Veranstaltung mit dem Namen „Karnevalissimo“ aus Köln, moderiert von Janine Kunze und Guido Cantz. So was gehört doch zu Sat.1 und nicht ins ZDF. :roll:

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Die ARD und die Bundesliga am Sonntag (Teil 2)

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Ich hatte ja vor kurzem hier darüber berichtet, dass die ARD ein Problem mit den neu erworbenen Übertragungsrechten an der Fußball-Bundesliga hat. Ab der kommenden Saison darf das Erste auch am Sonntag von den Spielen berichten. Doch plötzlich gab es keinen Sendeplatz mehr. Der Polit-Talk Anne Will wird nicht verschoben oder gar geopfert.

Demzufolge hat Volker Herres, ARD-Programmchef, auf eine eigene Fußballsendung in der ARD am Sonntag Abend verzichtet und vorgeschlagen, dass doch die Dritten Programme die Rechte ausführlich verwerten sollten. Das wiederum hat nun für Unmut gesorgt. Die Dritten haben nämlich auch bereits vergebene Sendeplätze am Sonntag und beschweren sich nun über den Alleingang des ARD-Programmchefs.

„Wir lassen uns doch nicht unsere eigenen Sportsendungen versauen“, sagte ein Insider einer ARD-Anstalt dem „Handelsblatt“. Er fügte an: „Die Bundesliga gehört ins Erste.“

Quelle: infosat

Dumm gelaufen, kann man da nur sagen. Bisher bin ich noch nicht dahinter gestiegen, wer den Erwerb der Senderechte überhaupt zu verantworten hat. Denn derjenige hätte wissen müssen, dass „Anne Will“ mittlerweile zu den geschützen Klofrauen in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten umgeschult wurde, bei denen unsere Politiker ihre Sprechblasen sorgenfrei entleeren können (siehe dazu Georg Schramm, Scheibenwischer 2. Oktober 2003).

Vielleicht hat aber auch die DFL (Deutsche Fußball Liga) vor lauter GEZ-Geldgeilheit ordentlich Druck gemacht, damit nach dem abermaligen Kirch-Desaster um das Projekt Sirius, das der Liga Einnahmen in Milliardenhöhe zusichern sollte, nun doch noch ein paar Kröten mehr in die Taschen der Fußballer wandern. Doch Herr Rauball, Chef der DFL, hat sich ja auch schon beschwert.

Dabei würde es doch nun überhaupt keinen Unterschied machen, wenn in der Sendung „Anne Will“ neben den üblichen Phrasendreschern auch Reinhold Beckmann Platz nehmen würde, um zusammen mit Anne Will und den Gästen die Geschehnisse auf dem grünen Rasen zu analysieren. Da ließe sich nämlich Beckmanns Sendung am Montag gleich einsparen und die Politiker müssten zum „Abtröpfeln ihrer Notdurft an der emotionalen Pissrinne“ (siehe dazu auch Georg Schramm, Scheibenwischer 2. Oktober 2003) nicht noch unnötig lange Wege in Kauf nehmen.

Das wäre neben Unisex-Toiletten mal wieder eine echte Revolution im Sanitärbereich. :>>

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Was wird aus dem Scheibenwischer?

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Das fragt sich derjenige, der vielleicht mit Bedauern zur Kenntnis nehmen musste, dass auch Bruno Jonas der Sendung den Rücken kehrt. Ersatzlos, wie es bisher schien. Mathias Richling bleibt als einziger über. Doch wie soll die Zukunft der Sendung aussehen? Der Verfall ist ja schon eingehend beschrieben worden. Das Pendant im ZDF „Neues aus der Anstalt“ hat das Kabarettruder längst übernommen.

Nun hat Richling sein Konzept, welches nach dem Ausscheiden von Jonas ab März gelten soll, vorgestellt. Commedians wie Ingolf Lück, Markus Maria Profitlich aber auch Anke Engelke sollen’s richten. Findet da etwa eine weitere Episode von „Pocherisierung“ in der ARD statt?

„Den Hochmut der Kabarettisten gegenüber den Comedians habe ich noch nie verstanden.“, wird Richling in der morgigen Spiegel Ausgabe zitiert. „Wir arbeiten alle mit den gleichen Hilfsmitteln. Kabarettisten arbeiten nur politisch aktuell.“ Was für eine seltsame Sicht. Mir scheint, der Quotendruck und die um Längen bessere Konkurrenz im ZDF vernebeln da ein wenig die Wahrnehmung und Richling glaubt, mit Commedy die Zielgruppe ansprechen zu können. Dabei ist das doch gar nicht Aufgabe des politischen Kabaretts.

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Schäuble greift Karlsruher Richter an

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Das Grundgesetz wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat aus diesem Anlass auf einer Veranstaltung in der Universität Karlsruhe gesprochen und darüber geklagt, dass die Karslruher Verfassungsrichter seit geraumer Zeit der Politik ihren Gestaltungsspielraum nähmen und mahnte die Robenträger zur Zurückhaltung. Schäuble sprach von einem „Trend zur Konstitutionalisierung der Tagespolitik“. Dies sei schon deshalb bedenklich, da den Gerichten die demokratische Legitimation fehle. |-|

Das sagt ausgerechnet der Mann, der es für wichtiger gehalten hat, der Weltmacht USA eine Demütigung zu ersparen, als zuzugegen, dass der Krieg im Irak falsch war. Mal abgesehen davon, dass nicht die Karlsruher Richter der Politik ihren Spielraum nehmen, sondern Herr Schäuble und seine Kollegen sich selbst ziemlich viel herausnehmen und damit am laufenden Band gegen die Verfassung verstoßen, sollte man das „perverse Weltbild“ des Dr. Wolfgang Schäuble zum Thema machen und darüber nachdenken, was die Steigerung von „Arschloch“ sein könnte, so wie es Volker Pispers tut…

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Die "Bad Bank" ist schon da

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Zu diesem Ergebnis kommt man, wenn man einem Bericht der FTD folgt, in dem davon die Rede ist, dass der Finanzmarktstabilisierungsfonds (kurz SoFFin) Schrottpapiere der Banken nicht nur bis zu 36 Monate übernehmen darf, sondern ganz und gar unbefristet. 8|

Dieses kleine aber wichtige Detail plauderten nun zwei Mitarbeiter des Finanzministeriums aus und behaupten auch noch, dass diese Regelung in Übereinstimmung mit der EU-Kommission bereits am 12. Dezember 2008 getroffen wurde. Erstaunlich, dass die Öffentlichkeit von dieser Absprache bereits vor Ablauf des Januars erfährt. :>>

Wie hieß es gestern in der Anstalt so treffend, wir müssen uns daran gewöhnen, dass alle vier Wochen ein zweistelliger Milliardenbetrag überwiesen wird, wie im Fall Hypo Real Estate. Es ginge nicht drunter und drüber in der Krise, sondern geradlinig runter, sagt Lothar Dombrowski alias Georg Schramm. „Es geht ganz sauber bergab.[…] Die Party ist zu Ende“, obwohl die meisten ja gar keine hatten.

Die Ausführungen Dombrowskis sollten sie sich nicht entgehen lassen. In der Mediathek des ZDF finden sie das Video zur Sendung.

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Sollte Köhler des Amtes enthoben werden?

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Die NachDenkSeiten nehmen einen länger zurück liegenden Auftritt von Georg Schramm über Horst Köhler zum Anlass, dessen jüngste Weihnachtsansprache auf bewusste Täuschung der Bevölkerung hin zu untersuchen. Siehe hier. Schramm fordert ja unverblümt die Amtsenthebung Köhlers aufgrund belastbarer Fakten, die den Bundespräsidenten „der Lüge“ überführten. Sehen sie selbst. Ein tolles Stück, das ich bisher noch gar nicht kannte.

Nun ja, ich würde dem Kasperkopf im Schloss Bellevue nicht allzu viel Bedeutung zukommen lassen wollen. Die hat er erstens nicht verdient und zweitens hat das Amt, ob es nun besetzt ist oder nicht, überhaupt gar keinen Stellenwert. Lasst ihn doch schwatzen. Seine Person lenkt im Grunde nur ab. Schon allein dieser inszenierte Wahlkampf um das Amt mit geplanten Fernsehdebatten der Kandidaten und dem Dauerskandal um linke Stimmen, ist sowas von grotesk und abartig, dass einem nur übel werden kann.

Ich finde, man sollte sich auf die Entscheidungsträger konzentrieren. Merkels Neujahrsansprache zum Beispiel. Die gilt es dann, genauer zu analysieren. Die Bundeskanzlerin steht schließlich für die Richtlinien der Politik. Sie und ihr Kabinett befinden über den künftigen Kurs. Köhler hingegen ist doch nur interessant in seiner Rolle als Entscheidungsträger bevor er als „Bundespräsidentenversuch“ von Merkels Gnaden ins höchste Staatsamt gewählt wurde.

Das Amt steht mir auch viel zu sehr im Mittelpunkt. Denn im verblichenen Glanz des Amtes lauern Politiker und selbstgerechte Medien wie ein Rudel Wölfe und greifen alles an, was das arme Amt beschädigen könnte, egal welch zwielichtige Gestalt den Posten gerade inne hat. Denken sie nur an die Geschichte mit dem Kandidaten der Linken, Peter Sodann. Der hat gesagt, Deutschland hätte nicht viel mit Demokratie zu tun und Ackermann würde er verhaften, wenn es ihm als Tatort-Kommissar im richtigen Leben erlaubt wäre. Da haben sich aber alle aufgeregt und geschimpft. Claudia Roth sagte z.B., „Solche Äußerungen beschädigen das Amt und machen es beinahe zu einer Witzveranstaltung.“

Ich halte es da mit Volker Pispers der einmal sagte,

„Hätte man in Deutschland soviel Angst um das Wohlergehen der Menschen wie um die Unversehrtheit des Amtes, hätte man weniger Sorgen.“

In diesem Sinne, keinen Artenschutz für Ackermann, Köhler, Merkel, Steinbrück und Co. Die Demokratie holen wir uns wieder, Guten Rutsch… :>>

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Neues aus der Anstalt – 3,31 Millionen Zuschauer

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Normalerweise gebe ich ja nix auf diese bekloppte Quotenmessung, weil man da so viel hineininterpretiert, was gar nicht abgefragt wird. Bei der Anstalt mache ich dann aber mal eine Ausnahme. :) Hier glaube ich tatsächlich, dass zu so später Stunde viele Menschen die Glotze bewusst eingeschaltet haben, nur um diese tolle Sendung zu sehen.

Diesmal durfte Dieter Hildebrandt so richtig aus der Haut fahren und dazu noch ganz aktuell – Riesenauftritt.

Schon die letzte Sendung war ein Kracher. Am tollsten war da das Plakat „Jump! You Fuckers!“, das Schramm scheinbar dezent unter einer kleinen Plastik von Karl Marx platzierte. Dieser Marx steht erst seit Folge 18 da. Also neu nach der Sommerpause. In der gestrigen Sendung wurde der kleine Marx mit Weihnachtsmütze erneut kurz ins Geschehen miteingebunden. Offenbar ist das eine Anspielung auf die Aktualität seiner Theorie. Er steht klein, unauffällig und wohl unterschätzt im Vordergrund, weswegen man ihn immer wieder kurz in Szene setzt. Dagegen im Hintergrund groß, unübersehbar und total überschätzt unser Bundespräsidentenversuch Horst Köhler, der gestern noch einmal entsprechend gewürdigt wurde, als man ihm sein Ständchen sang. Sehr schöne Kulisse, grandioses Spiel.

Weiter so…

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