Kurz notiert: Sitzunfähig

Geschrieben von: am 05. Okt 2017 um 0:26

  • Halten Sie sich fest: Am kommenden Sonntag und damit bereits zwei Wochen nach der Bundestagswahl soll es schon erste Sondierungsgespräche geben. Und zwar zwischen CDU und CSU.
  • Die nach Regierungsämtern lechzenden Grünen und die noch nicht ganz sitzbereiten Liberalen werden sich daher noch etwas länger mit sich selbst und den Ressortzuschnitten beschäftigen müssen.
  • Der neue Bundestag tritt übrigens am 24. Oktober zusammen und damit exakt 30 Tage nach der Wahl (mehr ging laut Grundgesetz nicht) und neun Tage nach der anderen Wahl. Hat beides aber nichts miteinander zu tun.
  • Fehlt nur noch die angedrohte Rückkehr von Günther Oettinger aus dem Endlager für Politiker in Brüssel. Ein Mann, der für seine „saloppe Sprachkompetenz“ berühmt ist und ein umfangreiches Wissen über Chinesen, Frauen und die Homo-Ehe besitzt, ist sicherlich ein Spitzenkandidat für die Regierungsbank. Wer will denn da noch sitzen bleiben?
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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Hartmut Schwarz  Oktober 5, 2017

    Für Überraschungen wird Jamaika sicherlich nicht sorgen. Zumal sich einige Politiker schon von anderen Veranstaltungen kennen. Dazu ist gerade ein sehr aufschlußreicher, informativer Beitrag in den Nachdenkseiten zu lesen.
    Aktuell müsste ich die Frage stellen : Warum werden die Jamaika Verhandlungen so ( scheinbar ?) schell aufgenommen. Evtl. ist, oder war das Jamaikapaket schon fertig geschnürt. Was noch fehlen könnte, wäre der „Verkauf“ dieser Abmachungen an das Wahlvolk ??

    • André Tautenhahn  Oktober 5, 2017

      An Jamaika liegt es nicht. Dafür ist ja vor der Wahl schon entsprechend Stimmung gemacht worden. Das Problem sind die herben Verluste der Union, mit denen die offenbar nicht gerechnet haben. Damit sind Merkel und Seehofer sichtbar angeschlagen. Ihnen wird aus den eigenen Reihen eine halbherzige Personaldiskussion aufgedrängt, was wiederum zum klassischen Aussitzen und Vertagen führt. Hinzu kommt die Niedersachsenwahl, die alles noch einmal zusätzlich entschleunigt. Im übrigen gilt ja immer mehr der Grundsatz, profilieren ist besser denn regieren. ;-)

      • Hartmut Schwarz  Oktober 5, 2017

        Die Glaubwürdigkeit an Merkels Politik liegt bei mir unter Null. Unter Null ist bekanntlich Minus. Da traue ich Politik und ihrer Politik im Besonderen viel negatives zu.
        Natürlich sind Merkel und Seehofer angeschlagen.
        Bisher ist mir anscheinend entgangen, wie hart beide getroffen sind. Die haben das professionell kaschiert. Das sollten beide auch können, schließlich sind sie Politprofis.
        Am 15. Oktober wird bei uns zur Niedersachsenwahl gerufen. Nach veröffentlichen Wahlprognosen könnte es ein Kopf an Kopf Rennen zwischen der CDU und der SPD geben.
        Danach müsste Merkel aus der Profilierungsecke hervorkommen….“und dann hat die SPD die Stimmenmehrheit“, was dann Frau Merkel ?

  2. der-5-minuten-blog.de  Oktober 5, 2017

    Seit Angela Merkel Kanzlerin ist, nimmt die DAUER DER REGIERUNGBILDUNG deutlich zu.

    Ich habe dazu diese Perle auf Statista gefunden: https://de.statista.com/infografik/11320/dauer-der-regierungsbildung-in-deutschland/

    Lag der Höchststand seit 1991 bei 47 Tagen hob die Union ihn 2005 massiv auf 65 Tage an.
    Einen erneuten Rekord gab es 2013 mit 86 Tagen.

    Und wenn erst der Weihnachtsmann Merkel eine neue Regierung schenkt, wird es erneut einen neuen Rekord geben.

    Alles im Niedergang, man
    Markus