Nass gemacht

Geschrieben von: am 18. Aug 2013 um 19:23

Beim ARD Sommerinterview gab es heute zwei richtig gute Fragen:

  1. Was hat uns der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan gebracht?
  2. Wovor hat uns der Verfassungsschutz beschützt, als Nazis jahrelang mordend durchs Land zogen und dafür auch noch finanzielle Unterstützung erhielten?

Die Fragen stellte Gregor Gysi. Einmal, weil Deppendorf wissen wollte, welches Angebot die Linke der SPD unterbreiten werde, damit es eine Koalition zwischen beiden geben könne. So als ob der SPD zig andere Machtoptionen zur Verfügung stünden.

Zum anderen antwortete Gysi auf den noch blöder daher fragenden Rainald Becker, der allen ernstes wissen wollte, wie Gysi denn die Deutschen vor Terroranschlägen beschützen wolle, wenn die Linke den Verfassungsschutz und andere Geheimdienste abschaffte.

Eine Antwort auf seine berechtigten Fragen erhielt Gysi von seinen Interviewpartnern nicht. Es regnete in Berlin. Baden gingen aber nur Deppendorf und Becker, die Gysi zusätzlich auch noch nass machte, was nicht schwer war, wenn man Leuten gegenübersitzt, die der Realität nichts abgewinnen können und sich dennoch für die Speerspitze des deutschen Journalismus halten.

Hier geht es direkt zu der journalistischen Glanzleistung, frei vom Anspruch der Unabhängigkeit:

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1329062~_origin-b21f2ff6-88b7-4aad-bea0-6ff73253295f.html

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Trithemius  August 19, 2013

    Ich habe mich abgewandt mit Grausen. Es ist so erbärmlich, was sich Hauptstadtjournalismus schimpft. Diesen beiden Witzfiguren Deppendorf und Becker schaffen es nicht einmal, sich den Anschein von Objektivität zu geben. Im ganzen Gespräch sah man sie förmlich darauf lauern, Gysi ein Bein zu stellen, bzw. abzugrätschen.

  2. Bonsta  Januar 5, 2014

    Bei mir macht sich wohl bemerkbar, dass ich seit über 3 Jahren Fernsehen meistens meide. Nur am Rande bekomme ich noch mit, was alles so über den Eher läuft. Nach anfänglichem Entsetzen fand ich dann aber doch die Art der Befragung ganz ok. Länger hätte es sein können, um damit mehr Möglichkeiten der Klarstellung zu schaffen, aber das ist noch relativ egal. Die Bedingung für diese Form eines Interwiews hätte allerding sein müssen, dass Merkel und andere ebenso scharf von ebenso politisch konträr eingestellten Journalisten geführt werden müssen. Zu oft jedoch habe ich Deppendorf schon gesehen, als er Merkel zum Gespräch bat…