Nahles wieder

Geschrieben von: am 17. Dez 2016 um 13:10

Auf Welt Online ist zu lesen: Nahles warnt vor „Refeudalisierung“ in Deutschland

Verantwortlich für die steigende Zahl sehr reicher Menschen hierzulande sei auch, dass immer häufiger große Summen vererbt würden. Diese großen Erbschaften fielen als „quasi leistungslos erworbene Vermögen“ an Menschen, „die wie in einer eigenen Gesellschaft, wie in einer Kaste leben“, sagte die SPD-Politikerin der „Bild“-Zeitung.

Das ist ja ungeheuerlich. Gerade hat die Große Koalition, also auch Andrea Nahles, ein Erbschaftssteuergesetz verabschiedet, das wiederum millionen- oder gar milliardenschwere Firmenerben weitgehend steuerfrei stellt und nun beklagt sie sich via Bild-Zeitung über „quasi leistungslos erworbene Vermögen“. Das klingt nach der üblichen SPD-Mitleidsstory, wonach mit den Schwatten leider nicht mehr drin war, die Sozialdemokraten aber lieber einen schlechten Kompromiss mittragen als gar kein Gesetz.

Ähnliches gilt beim Armuts- und Reichtumsbericht. Nach der Kritik wegen der Streichung von Sätzen im ersten Entwurf, setzte der SPD Parteivorstand folgende Mitteilung via Twitter ab.

So geht das vermutlich noch bis zur Bundestagswahl weiter. Die SPD beklagt Zustände, an denen sie selbst mitgewirkt hat und stellt Forderungen auf, die sie nicht umsetzen kann und auch gar nicht will, solange sie freiwillig Teil einer Großen Koalition bleiben möchte. Und so werden auch weiterhin zehn Prozent der Deut­schen rund 60 Prozent des Gesamtvermögens besitzen und die 500 reichsten Familien über ein Vermögen von 732 Milliarden Euro.

Schwarz-Rot hat ein Herz für Superreiche und fördert die ungleiche Vermögensverteilung, da kann die Scheinlinke Nahles so viele Interviews geben wie sie will.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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