Statt Feierei gibt es Grund zur Besorgnis

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Wenn sie Herrn zu Guttenberg, unseren Noch-Wirtschaftsminister, nach der wirtschaftlichen Entwicklung fragen oder Frau Merkel, unsere undefeated Bundeskanzlerin, kriegen sie eine dem Grundton nach positve Einschätzung der Lage zu hören. Mit 0,3 Prozent Wachstumsprognose für 2010 gibt man sich zufrieden. Das Tal der Tränen scheint überwunden. Und auch der scheidende Finanzminister Steinbrück schaute angesichts dieser Zahlen recht positiv gestimmt drein. Tenor: Es gehe wieder aufwärts.

Doch selbst beim Vergleich der Prognosezahlen verliert Deutschland den Anschluss bzw. steht kurz vor der Übernahme der berühmten „Roten Laterne“, wie der Euro-Bayer Stoiber konsequent sagen müsste. Nimmt man die IWF-Wachstumsprognosen der G7-Staaten (also der wirtschaftsstärksten Nationen dieser Erde) und legt sie nebeneinander, dann ist nur Italien mit einer Erwartung von 0,2 Prozent Wachstum in 2010 noch schlechter. Platz fünf, der eigentlich ein geteilter Vierter ist, geht mit immerhin schon 0,9 Prozent an Großbritannien und Frankreich. Platz drei mit 1,5 Prozent an die USA, Platz zwei mit 1,7 Prozent an Japan und Platz 1 mit einer fast schon moderaten Wachstumsrate von 2,1 Prozent an Kanada.

Bei der Prognose der Arbeitslosenquote sieht es hingegen richtig finster aus. Mit 10,7 Prozent rechnet der IWF mit Blick auf Deutschland für das Jahr 2010. Und damit wäre man sicher Erster was die Höhe der Zahl angeht und insgesamt Letzter bei der Beurteilung des gesamtwirtschaftlichen Allgemeinzustands. Wenn man um diese düstere Zukunft weiß bzw. wissen kann, verstehe ich nicht, warum man hierzulande lieber über Steuersenkungen streitet und der Frage nachgeht, wer künftiger Finanzminister werden soll, anstatt sich damit ernsthaft auseinanderzusetzen, wie man mit aktiver Konjunkturpolitik und entsprechenden Maßnahmen gegen den absehbaren Trend etwas unternehmen kann.

Ist ihnen das schon einmal aufgefallen? Wir interessieren uns nicht für’s Wachstum. Wenn Frau Merkel eine Sprechblase absondert und widersinnig behauptet, dass ihre mehr Netto vom Brutto Strategie, in der Konsequenz zu angeblich mehr Wachstum führen soll, hört man kaum Widerspruch, sondern fragt gierig nach der Höhe der persönlichen Entlastung. Ganz spannend ist auch die aktuelle Runde „Deutschland sucht den Super-Finanzminister“. In der Finalshow sind, der Überraschungskandidat Roland Koch von der CDU, ein ausgewiesener Experte in Mengen- und Mehrheitsfragen und zwei Aristokraten. Der eine, Hermann Otto Solms wird von der FDP ins Rennen geschickt. Doch was befähigt ihn? Als Schatzmeister der FDP hätte er seine Partei 1996 fast ruiniert, weil er vergaß die Festsetzung der Gesamtsumme für die Wahlkampfkostenerstattung des Jahres auf einem Antrag fristgerecht einzureichen. Damals ging es um 12,4 Millionen Mark.

Wenn ich da an das Millardenspiel im Finanzministerium denke, möchte ich doch fast und ganz spontan nach dem neuen Superstar der CSU, Freiherr zu Guttenberg rufen, der für den Posten ebenfalls gehandelt wird. Der kann ja auch alles. Außenpolitik, Wirtschaftspolitik und nun Finanzpolitik. Das er von Finanzen Ahnung haben muss, zeigen seine Erfahrungen bei der Verwaltung des Familienvermögens, die ihm übrigens auch den Job im Wirtschaftsministerium einbrachten. Die zu Guttenbergs, in Finanzfragen immer auf der Höhe der Zeit. Aktuell hat sich die Familie zu Guttenberg nach eigener Darstellung und aus Gründen der gesellschaftlichen Verantwortung selbst enterbt. Laut Spiegel-Informationen hat die Familie ihr Schloss in Oberfranken einer eigens gegründeten Stiftung in Österreich übertragen. Das wäre doch herrlich, wenn man einen so omnipotenten Hengst wie den Theodor zu Guttenberg aus dem kulturell besonders wertvollen Aristokratenstall kriegen kann.

Mit dem an der Spitze wirken doch düstere Prognosen oder hohle Sprechblasen ganz anders. Schauen sie sich mal in der Sendung „Neues aus der Anstalt – Folge 23“ aus dem März diesen Jahres die letzten Minuten zwischen Urban Priol und Georg Schramm an. Dort sprechen die beiden über zu Guttenberg und darüber, was ihn von seinem Vorgänger im Amt Michel Glos unterscheidet. (Im Video am Minute 6)

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt – Folge 27

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Heute ist mein 30. Geburtstag und ich habe mich gestern gefragt, was mir der heutige Tag so bringen würde. Bei Wikipedia zum Beispiel schlägt man dann nach, um zu schauen, welch große Ereignisse es an diesem Tag in der Weltgeschichte gegeben hat. Da fand ich auf Anhieb nichts Spannendes. Dann fiel mir natürlich wieder ein, dass heute der Deutsche Bundestag abschließend über die Korrektur des Begleitgesetzes zum EU-Reformvertrag abstimmen wird und damit auch formal den Weg für die endgültige Ratifizierung eines Vertrages frei macht, der noch immer Regelungen in zahlreichen Zusatzprotokollen enthält, die meiner Meinung nach nicht mit dem Grundgesetz und der Demokratie vereinbar sind. Davor will unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Regierungserklärung noch etwas zu der durch einen deutschen Befehl angeordneten Bombardierung eines Tanklastzuges in Afghanistan sagen. Das passt dann auch irgendwie alles zusammen.

Wie froh war ich dann, als ich gestern bei Freunden erfuhr, dass mir das ZDF heute ein wirklich tolles Geschenk macht. Die Kabarett-Sendung „Neues aus der Anstalt“ mit Urban Priol und Georg Schramm kehrt aus der langen Sommerpause zurück. Wie gewohnt live um 22:15 Uhr direkt nach dem heute-journal. Neben dem unerwartet schönen Wetter, ist das die beste Nachricht am heutigen Tage. Zu Gast sind Malmsheimer, Schmickler und Pelzig. Eine Topbesetzung würde ich sagen. Als kleinen Vorgeschmack auf den zu erwartenden cholerischen Anfall von Schmickler hänge ich hier mal einen Beitrag von ihm vom 5. September an. In der Sendung Mitternachtsspitzen im WDR-Fernsehen hat er einen ganz besonderen Wahlaufruf gestartet:

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 25

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Grandiose Sendung oder? Wer es noch nicht gesehen hat, hier noch einmal der Link zur ZDF-Mediathek. Weitere Sendetermine im Fernsehen:

  • 3sat: 2. Juni 2009, 01.40 Uhr
  • ZDFinfokanal: 30. Mai 2009, 21.30 Uhr und 6. Juni 2009, 21.30 Uhr
  • ZDFtheaterkanal: 28. Mai 2009, 19.41 Uhr, 3. Juni 2009, 19.40 Uhr, 8. Juni 2009, 19.40 Uhr und 20. Juni 2009, 19.40 Uhr

Am Schönsten fand ich den Auftritt von Hagen Rether und seine nüchterne Bestandsaufnahme über die weiterhin anhaltende Pflege von Feindbildern in Deutschland, das gerade 60 Jahre Grundgesetz feiert. Dazu spielt er Schillers Ode „An die Freude“, die Ludwig van Beethoven einst vertonte. Seit 1985 ist das Stück die offizielle europäische Hymne und steht für Freude und freundschaftliche Verbundenheit.

Der mit Abstand geilste Satz war dann der, dass Kopftuch tragende junge Frauen „oftmals viel besser deutsch können und viel besser integriert sind als ihre vollkommen überassimilierten, Bauchnabel gepiercten Arschgeweihschwestern“ :DD

Und dann kommt der Brüller schlechthin:

„Kein vernünftiger Mensch möchte Zwangsheiraten auf der Welt. Müssen wir deswegen gleich über Kopftuchverbote nachdenken? Muss man immer alle Kinder mit den Bädern ausschütten, bevor man sie über einen Kamm schert? Es ist doch nicht jeder Katholik ein pädophiler Holocaust-Leugner oder?

Das hat gesessen.

Übrigens, so wie es aussieht, gibt es ein neues Horst Köhler Portrait. Malmsheimer hat einen echten Guildo Horn besorgt. Der heißt nämlich mit bürgerlichem Namen auch Horst Köhler. :>>

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt

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Nicht alles im ZDF ist so schlecht und flach wie die dort beschäftigten politischen Journalisten, die unter anderem das Wort „Superhorst“ erfunden haben.

Am kommenden Dienstag, den 26. Mai, ist es wieder so weit. Die Anstalt öffnet ihre Pforten. Lassen sie sich einliefern. Ab 22:15 live und direkt nach dem heute-journal. Gäste diesmal: Hagen Rether, Piet Klocke und Jochen Malmsheimer.

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt

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Am kommenden Dienstag, den 28.04.2009, nicht verpassen. Wie immer um 22:15 Uhr live und direkt nach dem heute-journal. Gäste diesmal: Erwin Pelzig, Philipp Sonntag und Tobias Mann.

Wetten, dass sich die beiden Gastgeber Urban Priol und Georg Schramm über J.B.Kerners Anstalts-Ausscheiden freuen werden… :>>

Vielleicht bekommt Kerner ja nach seiner Rückkehr zu Sat.1 einen Gastauftritt bei Richlings Satire-Gipfel in der ARD. LOL ;D

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Neues aus der Anstalt schon wieder um 23 Uhr

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Auch dieses Mal heißt es für die Fans der Anstalt lange wach bleiben oder ein angeschlossenes Aufnahmegerät der Wahl programmieren oder gleich im Internet gucken. Denn das ZDF schickt auch am morgigen Dienstag die Kabarett-Erfolgssendung „Neues aus der Anstalt“ erst zu später Stunde über den Sender. Diesmal ist es der Karneval, der für die Verschiebung sorgt. Es ist zum Heulen. Gibt’s nicht schon genug Karnevalssendungen, in denen zum Teil erbärmliche Büttenreden gehalten werden? Und dann auch noch eine Veranstaltung mit dem Namen „Karnevalissimo“ aus Köln, moderiert von Janine Kunze und Guido Cantz. So was gehört doch zu Sat.1 und nicht ins ZDF. :roll:

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