Neues zu Riester

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Die NachDenkSeiten machen heute auf die Sendung m€x im Hessischen Rundfunk aufmerksam. Die lief gestern um 20:15 Uhr. Thema waren Riesterverträge und die kritische Aufarbeitung der darin enthaltenen versteckten Kosten.

Es ist ja ausdrücklich zu loben, dass immer mehr Journalisten den Betrug mit der Altersvorsorge zum Thema machen. Doch die Redaktion der Sendung m€x zieht überhaupt keine Schlüsse aus dem erarbeiteten Material, das aus Testberatungen gewonnen wurde. Im Gegenteil. Der Zuschauer bleibt mit der Feststellung zurück, dass sich in den durch den Staat geförderten Finanzprodukten enorme Kosten verbergen, auf die in fast allen Beratungsfällen gar nicht oder nur sehr unzureichend hingewiesen wurde. Am Ende sagt die Moderatorin der Sendung gar, dass Riestern dennoch wichtig sei.

Ja was denn nun? Sind die Kosten nun okay, wenn sie vorher offen benannt werden? Worin liegt denn nun für den Versicherten der finanzielle Vorteil beim Riestersparen, wenn die zu erwartende Rendite dank Krise gegen null tendiert? Warum nimmt man nicht das ganze Geld, das als Kosten im Säckel der Versicherer und dann im globalen Casino landet und investiert es in die viel günstiger arbeitende gesetzliche Rentenversicherung? Die Demografie kann es ja nun nicht sein, wenn die Renditen, wie jetzt zu beobachten, eindeutig von der realwirtschaftlichen Entwicklung abhängig sind, statt von einer unseriösen Bevölkerungsprognose. Diese Fragen hätte ich als Zuschauer der Sendung gerne beantwortet gesehen.

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Raffelhüschen als "Experte" im ARD-Mittagsmagazin

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Quelle: BR-Online
Video zum Beitrag hier in der ARD-Mediathek

Einfach furchtbar. Nun ist aus der Riesterrente also eine zusätzliche Basisversorgung geworden, nachdem allen klar ist, dass sich damit keine tollen Renditen generieren lassen, wie es ursprünglich einmal versprochen wurde. Der „Experte“ Raffelhüschen im Mittagsmagazin darf dennoch frei die Werbetrommel für die private Altersvorsorge rühren und so tun, als sei die Anlagestrategie das Entscheidende.

Letztlich, und das kommt im Video zur Sendung sehr schön heraus, versucht Raffelhüschen die fatalen Auswirkungen des Finanzdesasters auf die Verbraucher abzuwälzen, in dem er schlicht sagt, „Es gibt keinen wirklich guten Tipp und keinen wirklichen Experten nur einen Ratschlag, dass man nie alle Eier in einen Korb legen darf.“ Auf die Mischung kommt es an. Und die bestimmt jeder in seiner Verantwortung selbst. Toll, so simpel ist das mit der Sicherheit bei der Rente. Man muss nur den Durchblick haben, den nach Auskunft des angeblichen Experten Raffelhüschens, kein Experte sonst hat.

Zur Person Raffelhüschen und seiner Verflechtung in die Finanzwirtschaft wurde im Mittagsmagazin mal wieder nix gesagt. Er wurde abermals nur als Professor für Finanzwissenschaften an der Universität Freiburg vorgestellt. Dabei ist er in erster Linie Versicherungslobbyist. Er sitzt im Aufsichtsrat der ERGO-Versicherungsgruppe, ist Vorstandsmitglied der INSM und verdient unter anderem viel Geld mit Vorträgen beim Finanzdienstleister MLP.

Raffelhüschen hat an der Zerstörung der gesetzlichen Rente mitgearbeitet und dies auch noch vor laufenden Kameras zugegeben:

Folgendes Zitat finden sie in dem Film „Rentenangst“ des Saarländischen Rundfunks:

„Die Rente ist sicher – sag ich Ihnen ganz unverblümt. (Gelächter unter den Versicherungsvertretern.) Die Rente ist sicher, nur hat kein Mensch mitgekriegt, dass wir aus der Rente schon längst eine Basisrente gemacht haben. Das ist alles schon passiert. Wir sind runter gegangen durch den Nachhaltigkeitsfaktor und durch die modifizierte Bruttolohnanpassung. Diese beiden Dinge sind schon längst gelaufen, ja, waren im Grunde genommen nichts anderes als die größte Rentenkürzung, die es in Deutschland jemals gegeben hat. (…) Aus dem Nachhaltigkeitsproblem der Rentenversicherung ist quasi ein Altersvorsorgeproblem der Bevölkerung geworden. So, das müssen wir denen erzählen! Also, ich lieber nicht, ich hab genug Drohbriefe gekriegt! Kein Bock mehr, irgendwie. Aber Sie müssen das, das ist Ihr Job!“

(Saarländischer Rundfunk: „Rentenangst!“ 9.3.2008)

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Zur beitragfreien Entgeltumwandlung

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Auf den NachDenkSeiten taucht immer mal wieder der simple Zusammenhang zwischen der Reduzierung von SV-Beiträgen und direkten Leistungskürzungen auf. So auch in den heutigen Hinweisen. Die viel beworbene Möglichkeit, Teile des Lohns beitragsfrei umwandeln zu können, um damit etwas für die private Altersvorsorge zu tun, ist ein schönes Beispiel, an dem man die Praxis bewusster Irreführung demonstrieren kann.

Beitragsfreihe Entgeltumwandlung heißt ja konkret eine Kürzung des eigenen Sozial-versicherungsbruttos. D.h. wiederum weniger Geld für die Sozialvericherungszweige.

Und weniger Beiträge bedeuten dann natürlich auch weniger Leistung, also

  • Weniger Rente
  • Weniger Arbeitslosengeld I
  • Weniger Krankengeld
  • Weniger Krankengeld bei Betreuung eines kranken Kindes
  • Weniger Übergangsgeld
  • Weniger Mutterschaftsgeld
  • Weniger Kurzarbeitergeld
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Die NP zum Rürup-Wechsel

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Von der Neuen Presse Hannover bin ich abermals sehr enttäuscht. Claudia Brebach hatte im Geld & Markt Teil den Wechsel von Bert Rürup zum AWD bearbeitet. Leider findet sich in ihren Berichten kein einziges kritisches Wort über die Verflechtung Rürups mit der Finanz- und Versicherungswirtschaft. Dass hier ein angeblich „unabhängiger“ Sachverständiger für seine Arbeit belohnt werden soll, die gesetzliche Rentenversicherung so ramponiert zu haben, damit sich unter anderem Herr Maschmeyers AWD eine goldene Nase an der sich auftuenden Versorgungslücke verdienen konnte, wird mit keiner Silbe erwähnt. Im Gegenteil. Es wird erschreckend anbiedernd vom „weltreisenden Rentner in Sachen Altersrente“ schwadroniert.

Hier mein Leserbrief weiterlesen

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Bert Rürup wechselt zum AWD!

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Man fasst es nicht. Aber diese Entwicklung ist nur logisch. Rürup hat dafür gekämpft, dass die private Altersvorsorge für den AWD zur, Zitat Maschmeyer: „Ölquelle“, wurde. Es ist daher eigentlich nicht verwunderlich, wenn der Begünstigte dem politischen Wegbereiter nun einen Job anbietet. Es fehlt jetzt nur noch Walter Riester als Vertriebschef. Aber momentmal, die habe ich doch schon einträchtig zusammen gesehen:

Riester, Rürup und Maschmeyer
Aus der Super Illu Nr. 33/2007
Quelle: NachDenkSeiten

Das ist nicht Vorsorge aus erster Hand, sondern ein Beispiel für handfeste Korruption…

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Der "Hundt" bellt mal wieder

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Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat die Bundesregierung aufgefordert, zur Bekämpfung der Konjunkturflaute die Rentenbeiträge ab Januar um 0,3 Prozentpunkte zu senken.[…]
„Damit würden Arbeitgeber und Arbeitnehmer im kommenden Jahr um rund 2,5 Milliarden Euro entlastet.“

Quelle: Reuters

Das käme allen zu Gute, meint der Arbeitgeberpräsident. Außer den aktuellen und zukünftigen Rentnern natürlich. Aber das schert den Lobbyisten sicher nicht weiter. In seinen Augen ist entscheidend, die sog. Lohnzusatzkosten zu senken. weiterlesen

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