Mal wieder überrascht vom realen Konsum

Geschrieben von: am 31. Jul 2013 um 7:45

Vor einem Monat haben die Marktforscher noch von der größten Kauflaune deutscher Verbraucher seit sechs Jahren fabuliert und gestiegene Umsätze im Einzelhandel abgefeiert, doch nun sind alle wieder kleinlaut überrascht angesichts der abermals gesunkenen Umsätze im Einzelhandel.

Von Januar bis Juni 2013 wurde im deutschen Einzelhandel nominal 1,3 % mehr und real 0,1 % weniger als im ersten Halbjahr 2012 umgesetzt.

Wie das statistische Bundesamt heute mitteilt, haben die Juni Umsätze im Einzelhandel gegenüber dem Vormonat preis- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fällt der Rückgang mit real 2,8 Prozent noch deutlicher aus, wobei der Juni 2012 einen Verkaufstag mehr hatte.

Entscheidend ist die Gesamtentwicklung auf niedrigem Niveau. Vom privaten Konsum als Stütze der Konjunktur kann nach wie vor keine Rede sein. Lustig ist die Bemerkung eines enttäuschten wie überraschten Autors in diesem Artikel. Er schreibt:

Allerdings ist die erste Schätzung der Einzelhandelsumsätze sehr revisionsanfällig, so dass nicht ausgeschlossen ist, dass die Lage des Einzelhandels doch in einem etwas freundlicheren Licht erscheint.

Revisionen finden in der Statistik laufend statt. Das heißt aber nicht, dass dadurch etwas freundlicher aussehen würde. Schließlich könnte auch nach unten korrigiert werden. Insgesamt kann aber selbst eine geringfügige Änderung nicht über den Gesamteindruck hinwegtäuschen. Der private Konsum bleibt weit hinter den Vorstellungen der Kaufrauschanhänger und Konsumklimaforscher zurück.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. olimano  Juli 31, 2013

    Dass die Kauflaune mies war,
    wurde jetzt eindrucksvoll klar,
    denn die Konjunkturgefahren,
    brachten da alle zum Sparen,
    weswegen die Laune war echt,
    einfach nur verdammt schlecht.
    Marktforscher werden kleinlaut,
    denn, wenn man sich anschaut,
    was sie so ganz froh fabulierten,
    und was sie da prognostizierten,
    denkt man: So ein Unsinn, weil,
    eingetreten ist so ziemlich das Gegenteil.

    Die Umsätze sind, mal rein real,
    ja ganz einfach weniger optimal.
    Man sieht da, kalenderbereinigt,
    den Handel hat man gesteinigt,
    und man ist echt gar nicht froh,
    über das ganz niedrige Niveau,
    der Entwicklung dieser Sache,
    die zeigt die Verbraucherrache.
    Doch für die Deutsche Nation,
    gibt’s bald eine super Revision,
    mit einem ja raffinierten Trick,
    ändert man dann die Statistik.

    Da ist man dann sehr bemüht,
    dass die Konjunktur aufblüht,
    und macht sich`s nich schwer,
    denn für den Warenverkehr,
    nimmt man zum Vergleich die Käufe von einem Millionär.

    Und nach kurzer Zeit ist Deutschland, keine Witze,
    international die unangefochtene Kauflaunenspitze!