Und wenn sie nicht gestorben sind

Geschrieben von: am 24. Okt 2022 um 12:40

Heute treffen sich mal wieder die Gesundheitsminister der Länder, um über das weitere Vorgehen in Sachen Corona zu beraten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rät den Ländern zur Maskenpflicht in Innenräumen, weil sonst, Überraschung, eine Überlastung der Kliniken im Winter drohe. Nur ist das mit dem bestehenden Infektionsmurksgesetz gar nicht so einfach umsetzbar, da es ja dann auch zwingend Ausnahmen für frisch Geimpfte und Genesene geben muss. Das Gerede über deutsche Corona-Maßnahmen bleibt daher trotz der wieder zunehmenden Warnung vor dem Tode vor allem eine Verschwendung von Lebenszeit.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute: Auf diese Weise könnte man die deutsche Corona-Politik sehr treffend beschreiben. Sie wird gemacht von Untoten, die mit allerhand Paragraphenirrsinn ihrem vorzeitigen politischen Ableben, hervorgerufen durch ein Virus, ein Schnippchen schlagen wollen. Nur leider passen die Begründungen immer seltener zur Realität, wie auch Karl Lauterbach, der Piet Klocke der Bundesregierung, immer häufiger beweist. Trotz mehrfacher Impfungen sterben Menschen auch weiterhin an oder mit Corona, was eigentlich nicht verwundern dürfte, weil vollkommen normal. Es passt aber eben nicht zu den ständigen Verlautbarungen, dass die Impfungen auf jeden Fall sehr sicher vor schwerem Verlauf und Tod bewahren.

Lauterbach bewegt sich daher zielstrebig auf die wohl letzte aller Begründungen zur Wirksamkeit der Impfstoffe zu. Mit Impfung können Sie auch nur „mit“ Corona im Krankenhaus sterben, während Sie ohne Impfung garantiert „an“ Corona sterben. Oder so ähnlich. Es ist auch vollkommen egal, man sollte über ihn, seine Äußerungen, die sinnlosen Gesetze und die Diskussion vielleicht einfach nur lachen. Denn die Show bleibt zumindest amüsant. Viel Kritik gibt es nun zum Beispiel von Patientenschützern, die eine Maskenpflicht in Heimen mittlerweile ablehnen. Begründung: Es hält sich eh kaum jemand dran. Aber wenn es zu Ausbrüchen komme, müssten Ermittlungsbehörden klären, ob außerhalb der Zimmer FFP2-Masken getragen wurden.

Diese Ermittler dürften daran aber kaum noch ein Interesse haben, nachdem damals zwei etwas übereifrige Ordnungshüter im Harz durch den tiefen Schnee hinter rodelnden Maskenmuffeln hereilten, um diese dann vor laufenden Kameras zu belehren und mit übertriebenen Geldbußen zu strafen, während im Altenheim um die Ecke das Personal fehlte, um simple Schnelltests bei den Besuchern vorzunehmen. Symbole, sie sind so wichtig. Die neue Hilfspolizei der untoten Maßnahmenerfinder sind im Augenblick ohnehin die Angestellten der Deutschen Bahn, die sich von zufällig verdeckt arbeitenden Journalisten des WDR bei dem Versuch filmen lassen müssen, Spieler des VfL Wolfsburg vom Tragen einer Maske zu überzeugen.

Dabei legen namhafte Amts- und Würdenträger, einschließlich der sie hofierenden Hauptstadtjournalisten, die Regeln vor und hinter der Kamera gerade selbst so aus, wie es beliebt, was unter den gegebenen Umständen auch vollkommen nachvollziehbar ist. Über den Sinn und Unsinn oder die Notwendigkeit dessen, was da inzwischen an Quatsch verordnet wird, selbst entscheiden zu dürfen, obliegt aber nur ihnen allein und keinesfalls jenen, die formal vor dem Gesetz als gleichgestellt gelten. Sie dürfen auch weiterhin mit nervigen Appellen, unnützen Warnungen und einer Schwemme von Artikeln beim Nachdenken über die Frage gestört werden, wie viel Zukunft ihnen eigentlich noch bleibt, wenn der Krieg im Osten eskaliert und die Preise für das Leben immer weiter steigen. Untote brauchen sich mit derlei Existenzbedrohendem ja nicht auseinandersetzen.


Bildnachweis: Klaus Hausmann auf Pixabay

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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