Es wird immer toller: Jetzt bekommen wir eine Familienministerin, die unter Verfolgungswahn leidet

Geschrieben von: am 27. Nov 2009 um 17:30

Kristina Köhler wird neue Familienministerin. Ihre soziologischen Fähigkeiten bildeten eine kompetente Grundlage für das Amt, so die Kanzlerin vorhin. Da muss ich aber gleich kotzen. Im Grunde handelt es sich bei Köhler ja um eine Berufskollegin von mir. Sie ist Diplom-Soziologin. Doch was sie so scheinwissenschaftlich vor sich hin erzählt hat, ist kaum noch zu ertragen. Im hessischen Landtangswahlkampf 2007/08, also der ersten neueren Hessenwahl, wandelte sie ihrem Chef Roland Koch zuliebe auf ausländerfeindlichen Pfaden. Sie erfand einfach wissenschaftliche Fakten, die darauf hindeuten würden, dass sog. „deutschenfeindliche Gewalt“ zunähme. Mit dieser These tingelte sie dann durch die Talkshows. Die hessische CDU ist ein einziger und aus meiner Sicht auch braun schimmernder Dreckhaufen.

Frau Köhler wird jetzt also Bundesfamilienministerin. Ich hoffe, jemand hat ihr erzählt, dass sie dann auch für die Kinder von Migranten zuständig ist, die nach Auffassung der Hessen-CDU bereits des Landes verwiesen werden sollten, wenn sie „Scheiß Deutscher“ sagen. Mehr dazu sehen sie in dem noch abrufbaren Panorama Bericht vom 24.01.2008.

http://daserste.ndr.de/panorama/media/wahlkampfhessen2.html

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Careca  November 27, 2009

    Was mich noch mehr irritiert, warum die vdL zur Arbeitsministerin wird. Ich fand das Ministerium mit Jung schon abgewertet (außer er sollte das Heer der Arbeitslosen kommandieren). Mit vdL wird es sogar noch eine Stufe mehr abgewertet, denn Familienministerium und Arbeitsministerium sind so kompatibel wie Kriegsministerium und Arbeitsministerium. Außer vdL soll die Millionen Arbeitsplatzwaisen bemuttern, in Kinderhorts einquartieren oder zu Kinderbereuungskräften umschulen oder so.
    Vorhin im ZDF-Interview sprach die Köhler über ihre Zukunftspläne im Familienministerium. Ihre Sprache fand ich schon arg SozPäd-mäßig. Und ich wette, die wird sich mit Brüderle ins Sonderkompetenzteam von Merkels Kabinett einreihen.
    Was den zu Guttenberg anbetrifft: Seitdem ich den Blog von Kai Diekmann (genau! der Ehemann der Schriftstellerin, die bei BILD Kolumnistin war und jetzt mit dem BILD-Chefredakteur verehelicht ist, der einen 100-Tages-Blog führt) verfolge, lässt sich schon bemerken, dass zu Guttenberg u.a.a. wegen seiner journalistischen Tätigkeit für den Springerverlag (WELT) und seiner Kai-Diekmann-Frisur (oder Kai Diekmann wegen seiner zu Guttenberg-Frisur; oder alle beide als Friedmann-Frisur-Plagiate), also dass zu Guttenberg unter einer besonderen Art BILD-Welpenschutz steht. Was niemand so richtig erklärt, warum zu Guttenberg seit 4 Wochen die Akten und Hintergründe nicht aufzuklären wusste, jetzt aber alles binnen einer Woche abgehandelt haben wird. Und alle Journalisten werden ihn dann wegen seiner Gründlichkeit loben. Wetten?

    Ach ja, noch was: Die Köhler erinnerte mich an eine andere schaumproduzierende politikenthaltsame Politikerin, an die EU-FDPlerin Silvana Koch-Mehrin …

  2. Megahoschi  November 27, 2009

    Nabend

    Na wenn das keine komische Aktion ist, ich hab keine Ahnung wer die Dame ist oder was Sie für Ansichten hat. Anscheinend war die einzige Einstellungsbedingung aus Hessen zu sein, alles Andere findet sich. Wieder mal jemand, Die wohl noch keinen Tag der Freien Wirtschaft und „dem Markt“ ausgesetzt war und Die soll sich nun um Familienangelegenheiten kümmern? Na ja was solls, wenigstens sieht Sie einigermaßen gut aus.

    Zensursula als Arbeitsministerin ist allerdings der Lacher schlechthin, es kommt anscheinend für einen Ministerposten nur drauf an wie gut man den Schachsinn der gemacht wird gut verpackt unter die Leute bringt, für Kompetenz hat man oder Frau halt Ihre Berater.

  3. Careca  November 30, 2009

    Doch! Die Frau kümmert sich um Familie und Co.! Eindeutig!
    Und zwar plant sie für die Zeit, wenn sie dann 57 Jahre alt ist. Jedenfalls hat sie das getwittert:

    Bei der Körberstiftung in Hamburg haben wir auf dem Podium über Familie, Bildung und Arbeit im Jahr 2034 gesprochen. War sehr interessant!

    Dieser Eintrag vom 25. November liest sich so, als ob gerade eine Jungfrau zum Kinde gekommen sei.
    Quelle: http://twitter.com/kristinakoehler