Der Popanz im Raum

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Klassische Ablenkungsmanöver zeichnen sich dadurch aus, dass man abgeschlossene Debatten wieder aufwärmt und zum großen Thema aufbläst. Die Diskussion über die Impfung der Kinder ist so ein Fall. Aus den Reihen der Politik wird lautstark gefordert, die Ständige Impfkommission (STIKO) möge ihre Haltung überdenken und das Impfen ab 12 empfehlen. Dabei hat das 18-köpfige Expertengremium nach langer sorgfältiger Prüfung aller wissenschaftlichen Erkenntnisse eine Entscheidung getroffen, die an Klarheit unumstößlich ist. Verfügen Politiker mit juristischer Ausbildung im Verwaltungsrecht nun über die besseren Erkenntnisse? Nein. Sie betreiben lediglich mediale Beschäftigungstherapie, um vom großen Versagen etwas ablenken zu können.

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Limits

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Um eine vierte Corona-Welle durch die Delta-Variante zu verhindern, müssen laut RKI inzwischen 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sein, melden Medien. Das ist ein beeindruckendes Wachstum der Zielvorgaben. Wenn das so weiter geht, gibt das RKI in der nächsten Woche bestimmt eine Impfquote von 170 Prozent aus. Da nützt auch ein Tempolimit von 130 nix. Dagegen hat Boris Johnson gerade für England die Aufhebung aller Begrenzungen angekündigt. Er kommt halt am Momentum nicht vorbei, das von der Euphorie rund um die Fußball-EM getragen wird. So etwas zieht natürlich in Deutschland nicht, wo sich bleierne Ären sportlich wie politisch dem Ende nähern. Bei den Grünen liegen die Nerven daher blank, nachdem sogar taz-AutorInnen mit der Spitzenkandidatin hart ins Gericht gehen. „So was lese ich sonst nur von rechten Trollen“, ätzt Jürgen Trittin bei Bild zurück und Sigmar Gabriel empfiehlt Annalena Baerbock freundschaftlich einfach stehenzubleiben. Heißt: Sie ist im Prinzip erledigt, die Grünen werden aber noch für Olafs alberne Ampelträume gebraucht. Nur eins ist eigentlich sicher. Der Strompreis steigt.

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