Roland "Kotz" Koch bekommt noch einen neuen Job

Geschrieben von: am 10. Nov 2010 um 15:17

Nachdem der ehemalige Ministerpräsident des Landes Hessen im Mai seinen Rücktritt bekannt gab, um mit Ansage in die Wirtschaft zu wechseln, war klar, dass sich irgendein Profiteur der Kochschen Politik rasch finden würde, der den Tdesscheitel aus Eschborn aus Dankbarkeit für dessen Korrumpierbarkeit politisches Durchsetzungsvermögen sofort einstellen würde. Bereits Ende Oktober verkündete Deutschlands zweitgrößter Baukonzern Bilfinger Berger, dass man Roland Koch als Vorstandsvorsitzenden gewinnen konnte. Dank Koch darf das Unternehmen eine neue Landebahn auf dem Frankfurter Flughafen für 80 Millionen Euro bauen. Dafür verlieh im die Satiresendung Extra 3 vom NDR den Titel „Lobbyarsch der Woche“:

Man kann das auch als Untertreibung der Woche bezeichnen. Denn gestern wurde bekannt, dass Roland Koch auch noch den Posten als Aufsichtsrat bei der Schweizer Großbank UBS in Deutschland besetzen wird.

Koch habe sich in seiner Zeit als Ministerpräsident für den Finanzplatz Frankfurt eingesetzt, hieß es unter anderem zur Begründung.

Quelle: Handelsblatt

Mit Lobby und Arsch hat das meiner Meinung nach nichts mehr zu tun, sondern viel mit krimineller Energie und Korruption. Aber das darf man ja öffentlich nicht sagen, um nicht in den Verdacht der üblen Nachrede zu geraten. Denn wer kann schon beweisen, dass Roland Koch korrumpierbar ist. Er nimmt das Geld von den Begünstigten ja erst nachdem er die politischen Entscheidungen getroffen hat. Und nachgelagerte Korruption kennt unser Strafrecht leider nicht.

Mir würde ja schon reichen, wenn sich die zahlreichen Journalisten für die Hetze gegen Andrea Ypsilanti entschuldigen würden, die ja immerhin die Chance und den Willen besaß, Roland Koch abzulösen.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Manfred Corte  November 10, 2010

    … der richtige Begriff dafür ist: Sequentielle Korruption. Das bedeutet, im „Vorauseilenden Gehorsam“ schon ‚mal Vorteilsbeschaffung für den späteren, potentiellen Geld-Geber (nicht: Arbeitgeber) um sich dann nachträglich zu bereichern. Wenn das die Aktionäre mitmachen, sind sie selber schuld. Leider aber sind die Nachteile schon längst sozialisiert, denn sie „verbleiben“ sozusagen im Amt und sind vom Steuerzahler, beispielsweise über die „Förderung des Finanzplatzes Frankfurt“ schon längst bezahlt. Sequentielle Korruption also … Lobby-Control kümmert sich drum … das kann nämlich nicht so weiter gehen …

  2. ludischbo  November 10, 2010

    Sehr guter Beitrag. Habe deinen Artikel mit Zitat von dir in meinem Beitrag mit eingebaut ;)

    http://dnzs-politik.blog.de/2010/11/10/job-koch-drehtuer-2010-auffaelliger-geht-mehr-9951283/

  3. Ormuz  November 10, 2010

    Natürlich darf man das öffentlich sagen ! Und man muß es auch genau so sagen, da gibt es rein gar nichts zu beschönigen.