Kieler Nachrichten zum Tarifabschluss

Geschrieben von: am 11. Mrz 2013 um 19:34

Die Kieler Nachrichten meinen zum Tarifabschluss im öffentlichen Dienst:

Kieler Nachrichten

Quelle: dradio Presseschau, 11.03.2013, 7:05 Uhr

„Mehr als Nullrunden sind nicht zu finanzieren, eigentlich müssten die Gehälter sogar gekürzt werden, um die Sanierung der öffentlichen Kassen kurzfristig voranzutreiben.“

Eigentlich müsste der Kommentierende mal zu einer Schulung über simple Zusammenhänge der Volkswirtschaft. Dann würde er vielleicht verstehen, dass pauschale Gehaltskürzungen das Loch in den öffentlichen Kassen nicht kleiner, sondern größer werden lassen. Denn wer kommt denn für den Nachfrageausfall und die damit verbundene Schwächung der Wirtschaftsleistung auf?

Ich begreife solche Aussagen einfach nicht. An den Beispielen Griechenland und Spanien muss doch auch für Journalisten der Kieler Nachrichten erkennbar sein, falls sie ihre Augen auch benutzen, wohin eine blinde Sparwut führt. Auf keinen Fall zu einem Sparerfolg, nicht einmal kurzfristig. Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst liegt mit 2,65 Prozent für 2013 und 2,95 Prozent für 2014 ohnehin weit entfernt von einer vernünftigen Lohnpolitik.

Solche Kommentare wie oben passen allerdings zur gängigen Voodoo-Ökonomie.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. der-olli  März 11, 2013

    Das entscheidende Wort ist “ kurzfristig“!
    Anscheinend rechnet niemand mehr damit das dieses System Langfristig bestand hat.

  2. Jenny  März 12, 2013

    die kieler Nachrichten sind ein Ableger von Springer und viele Schreibler dort konservativ.

    außerdem passt deren Einstellung zur Gesamtideologie in der BRDDR.

    so wie Kiel mittlerweile aussieht (20 cm tiefe Löcher in den Straßen, 15 cm breite Längsrillen auf dem Weg nach Raisdorf (fahren auf der Bundesstraße nur noch Tempo 60), gesperrter Nordostseekanal wg. kaputten Schleusen….

    und dann ca. 12% Arbeitslosigkeit in Kiel…… also, ich wüsste nicht, wo man da noch sparen sollte.

    Kiel sieht in 10 Jahren aus wie die DDR Ende der 1980er – darauf wette ich.

    hier vergammelt doch wg. Sparwahn überall die Infrastruktur. Und so gut zahlt der ÖD auch nicht, in SH sind ca. 12% der Angestellten und Beamten auf Hartz IV Ergänzung, das stand mal im SHZ.

    ich verdien da Teilzeit 940 Euro — Wo will man bei mir was kürzen?

  3. freidenker-galerie  Mai 7, 2013

    Die Artikel und der Blog gefallen mir.

    Schöne Grüsse aus München

    Rainer Ostendorf
    http://www.freidenker-galerie.de

    „Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen (bloggen).“ Arthur Schopenhauer